„Die Vorstellung ist eine Mischerin.“ Eine Überlegung zum Werk von Vincent Barré und warum sein Werk in Bremen gezeigt werden muss

    Arie Hartog,

    Die Rezension der Ausstellung von Vincent Barré 2004 in der Pariser Galerie Bernard Jordan in der kanadischen Zeitschrift ETC trug einen bemerkenswerten Titel: „De la sculpture par définition“.1 Ausgangspunkt der Autorin war das seit der Jahrtau-sendwende bei vielen Künstlern festzustellende erneute Interesse an den Möglichkeiten der alten Medien. Im Fall der Bildhauerei betraf das die Rück-besinnung auf den skulpturalen Körper, wie die Autorin anschließend am Beispiel der Werke Barrés verdeutlichte. Indem sie in diesem Zusammenhang Charles Baudelaire (1821–1867) und Friedrich Nietzsche (1844–1900) zitierte, verwies sie auf die Anfänge der modernen Bildhauerei im 19. Jahrhundert. Anstelle einer Skulptur im „erweiterten Feld“, wie die berühmte Formulierung von Rosalind Krauss zur Geschichte des Mediums nach 1960 lautet,2 scheint Barré zu den Künstlern zu gehören, die das Zentrum der Bildhauerei suchen: das von einem Menschen geformte Objekt mit einer für andere Menschen nachvollziehbaren räumlichen Ordnung. Das macht die Relevanz seines Werks aus. Gleich-zeitig stößt man bei der kunsthistorischen Betrachtung des Œuvres an Grenzen, da die heutige Terminologie sich eher am erweiterten Feld orientiert
    und von dort aus weiter auseinanderstrebt.3

    „Die Vorstellung ist eine Mischerin.“ Eine Überlegung zum Werk von Vincent Barré und warum sein Werk in Bremen gezeigt werden muss

    Arie Hartog,

    Die Rezension der Ausstellung von Vincent Barré 2004 in der Pariser Galerie Bernard Jordan in der kanadischen Zeitschrift ETC trug einen bemerkenswerten Titel: „De la sculpture par définition“.1 Ausgangspunkt der Autorin war das seit der Jahrtau-sendwende bei vielen Künstlern festzustellende erneute Interesse an den Möglichkeiten der alten Medien. Im Fall der Bildhauerei betraf das die Rück-besinnung auf den skulpturalen Körper, wie die Autorin anschließend am Beispiel der Werke Barrés verdeutlichte. Indem sie in diesem Zusammenhang Charles Baudelaire (1821–1867) und Friedrich Nietzsche (1844–1900) zitierte, verwies sie auf die Anfänge der modernen Bildhauerei im 19. Jahrhundert. Anstelle einer Skulptur im „erweiterten Feld“, wie die berühmte Formulierung von Rosalind Krauss zur Geschichte des Mediums nach 1960 lautet,2 scheint Barré zu den Künstlern zu gehören, die das Zentrum der Bildhauerei suchen: das von einem Menschen geformte Objekt mit einer für andere Menschen nachvollziehbaren räumlichen Ordnung. Das macht die Relevanz seines Werks aus. Gleich-zeitig stößt man bei der kunsthistorischen Betrachtung des Œuvres an Grenzen, da die heutige Terminologie sich eher am erweiterten Feld orientiert
    und von dort aus weiter auseinanderstrebt.3